INTERESSANTES ZUM NACHLESEN
-> Vegetatives Nervensystem: Bluthochdruck, Stress
-> Kopfschmerzen und Migräne



Es gibt viele verschiedene Formen von Kopfschmerzen und Migräne, denn neben psychischer und vegetativer Überlastungen können auch schlechte Ernährung, mangelnder Schlaf und Bewegung, Verspannungen der Halswirbelsäule sowie Belastungen mit Erregern oder Umweltgiften eine Rolle spielen.

In den letzten Jahren wurden sehr viele Untersuchungen zu den Ursachen dieser Störungen durchgeführt, aber bei den meisten konnte keine organische Ursache für den Schmerz gefunden werden. Das hat den Blick auf die Psyche geschärft, was sogar dazu geführt hat, die Menschen in spezifische Kopfschmerz- und Migränetypen zu unterteilen, aber der Ursache ist man damit auch nicht näher gekommen. Es liegt immer ein vielschichtiges Problem dahinter, sogar die Grundkonstitution mit dem genetischen Aspekt wird bei diesem Problem von vielen Therapeuten nicht als beteiligter Faktor ausgeschlossen. Familiäre Häufungen sind tatsächlich immer wieder festzustellen.

Am meisten verbreitet ist der so genannte Spannungskopfschmerz, den fast jeder von uns kennt. Typisch ist das Gefühl, als sei der Kopf in einen Schraubstock eingezwängt, der immer enger gestellt wird. Die Schmerzen können Stunden oder auch Tage andauern. Der Körper reagiert in diesem Falle über sein Vegetativum auf zu viel Druck mit Anspannung und Verkrampfung in der Muskulatur und da insbesondere im Kopfbereich und in der Halswirbelsäule.

Immer mehr Menschen leiden unter Migräne. Dabei hat man das Gefühl, als ob der Kopf zerspringen würde oder Blitze und Messer darin wüten würden. Jeder Pulsschlag löst einen einseitigen, pochenden, bohrenden Schmerz hinter Stirn oder Schläfe aus. Dazu kommen in vielen Fällen noch Licht- und Lärmempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen, Taubheitsgefühle, die bis zu Lähmungen reichen können. Eine Attacke kann von vier Stunden bis zu drei Tagen dauern.

Die Wissenschaftler sind sich einig, dass sowohl beim Spannungskopfschmerz als auch bei der Migräne ein Ungleichgewicht im Vegetativum eine wichtige Rolle spielt.

Stress oder Erschöpfung sind sehr oft die auslösenden Faktoren für einen Schmerzanfall. Beim "Spannungskopfschmerz" sagt es schon die Bezeichnung: Die Spannung ist zu groß, und eine Entspannung würde das Gleichgewicht wieder herstellen können.

Bei der Migräne wirken allerdings auch noch andere komplexe Faktoren mit, wie zum Beispiel ein hormonelles Ungleichgewicht oder vielleicht eine organische Schwäche der Niere, der Leber, der Galle oder des Magen-Darm-Systems.

Interessant sind auch die Forschungen, die sich mit den Symptomen des Kopfschmerzes und der Migräne in Zusammenhang mit den Diagnoseansätzen der chinesischen Medizin beschäftigt haben. Es wurde festgestellt, dass dort, wo der Schmerz sich zeigt, in den meisten Fällen ein Meridian verläuft, der zum Zeitpunkt des Schmerzes extrem gestört ist und in den schmerzfreien Zeiten von den anderen Elementen innerhalb des Fünf-Elemente-Schemas und der Meridiane kompensiert werden kann: zum Beispiel, dass Schmerzen auf dem Schädeldach und hinter den Augen oft mit einer Magenübersäuerung einhergehen - an dieser Stelle verläuft der Magen-Meridian - und dass Schmerzen, die am Hinterkopf beginnen, oft mit der Galle zusammenhängen - an dieser Stelle verläuft der Gallenblasen-Meridian. Schmerzen, die von der Halswirbelsäule nach oben in den Hinterkopf ziehen, hängen dagegen oft mit einer Blasen- oder Nierenbeteiligung zusammen - an dieser Stelle läuft der Blasen-Meridian entlang.

Wenn man diese energetischen Hintergründe in die Suche nach den Ursachen von Migräne mit einbezieht und den Kopf als "Überlaufventil" bei vegetativen Belastungen oder psychischem Druck betrachtet, kann man versteckten Zusammenhängen womöglich auf die Spur kommen.

Kopfschmerzen oder Migräne sind also ein weiteres Zeichen, das der Körper uns gibt, wenn wir das vegetative Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung nicht halten können. Menschen, die sich den Anforderungen in ihrem beruflichen oder privaten Leben nicht gewachsen fühlen, reagieren sehr oft mit Kopfschmerzen oder Migräne. Die ungelösten Probleme suchen sich sozusagen eine Sprache des Schmerzes.

 


     


Es muss eine Stunde am Tag geben, wo der Mensch, der zu reden hat, verstummt.

Es muss eine Stunde geben, wo der Mann der Entschlüsse seine Entschlüsse beiseite schiebt, als wären sie alle zerronnen, und wo er eine neue Weisheit lernt: die Sonne vom Mond zu unterscheiden, das Meer vom festen Land und den Nachthimmel von der Wölbung eines Hügels.
 
Thomas Merton
(1915 - 1968)